OSTKAKTUS

Macher*in: Johanna Ziemer, David Vagt, Potsdam
Alter: 21 und 19, 52-67 Jahre
Kategorie: „Generationenübergreifend“
Länge: 16:01 Minuten
Genre: Medienpädagogisches Projekt

Im Wettbewerb 2018:
Hauptpreis Team-Award (1000 Euro)

Inhalt:
„Ohne Stacheln woll’n sie ihn, doch der Kaktus mag das nicht“, schallt es zu DDR-Zeiten aus einer Kapelle. Die Rebellion der Ost-Punker endet abrupt, als ein Manuskript von ihnen bei der Stasi landet.

Jurybegründung:
Nach zehn Jahren erfolgreicher Theaterarbeit entscheidet sich eine Jugendtheatergruppe, gemeinsam einen Film zu drehen. Man will Neues wagen – und dafür kann ein Blick auf die Vergangenheit hilfreich sein, etwa auf die Punkbewegung in der DDR und die Stasi. Diese ging damals gegen Jugendliche vor, die in der Punkmusik eine Ausdrucksform ihrer Gefühle und ihres Protests gefunden hatten. Die Eingangssequenz visualisiert solche Erinnerungsmomente auf geniale Weise: Aus der Unschärfe heraus wird das Bild klarer und deutlicher, bis sich Details erkennen lassen. Alles Weitere ist gut gespielt und bringt die Gefühle der Jugendlichen genauso authentisch rüber, wie die Verhöre bei der Stasi. Ohne das Zusammenwirken von Jung und Alt wäre diese Stimmigkeit nicht möglich gewesen: Ein DDR-Musiker als Berater, zahlreiche Recherchen und Gespräche mit der älteren Generation sowie eine Rollenverteilung, bei der die Jugendlichen ihre Eltern spielen und diese wiederum ihre Elterngeneration. Ein beispielhaftes Team-Projekt, ein echter Dialog zwischen den Generationen und ein rundum gelungener Film.

 

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