Zwischen Heimat und Fremde

Macher*in: Medienprojekt Wuppertal e.V., Wuppertal
Alter: 18-23 Jahre
Kategorie: „50plus“
Länge: 75:00 Minuten, DVD
Genre: Dokumentarfilm

Im Wettbewerb 2007:
1. Preis (1000 Euro), ex aequo

Inhalt:
Flucht, Vertreibung und Umsiedlung von Polen und Deutschen während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine Spurensuche von polnischen und deutschen Jugendlichen in beiden Ländern. Eine Gruppe von Jugendlichen aus Wuppertal und der Wuppertaler Partnerstadt Legnica/Polen drehte im Frühjahr 2006 gemeinsam eine Videodokumentation über das Thema „Die doppelte Vertreibung“. Inhalt des Films ist die Vertreibung von Deutschen zum Ende des Zweiten Weltkrieges aus ihrer schlesischen Heimatstadt Liegnitz nach Deutschland und die gleichzeitige Vertreibung von Polen aus dem damaligen politischen Osten in das nun polnische Legnica. Die Fluchtgeschichten der Deutschen und der Polen mit allen ihren individuellen und kollektiven, positiven und negativen Konsequenzen wurden anhand persönlicher biografischer Zeitzeugeninterviews für den Film von den Jugendlichen recherchiert, dokumentiert und reflektiert. Zur historischen Einordnung wurde ein Hintergrundinterview mit Dr. Ralf Giordano geführt. Im Zentrum des Films steht die jeweils persönliche Bedeutung von Vertreibung und Heimat und deren Relevanz – heute – für junge Menschen in beiden Ländern.

Jurybegründung:
Jugendliche aus Wuppertal und der Partnerstadt Legnica in Polen begeben sich in diesem herausragenden Dokumentationsprojekt auf Spurensuche über das bis heute verdrängte Thema der doppelten Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie befragen polnische und deutsche Zeitzeugen zu den Themen Vertreibung und Heimat. Die Jugendlichen rufen in Erinnerung, wie die deutsche Bevölkerung damals aus Polen – und die Polen aus der Ukraine vertrieben wurden. Durch Kartenmaterial und Animationen werden die Flüchtlingsströme anschaulich visualisiert. Die zum Teil beklemmenden menschlichen Einzelschicksale der Vertriebenen und ihre Versuche, eine neue Heimat zu finden, schlagen eine versöhnliche Brücke in die Gegenwart.

 


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